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3. Sustainable Finance Konferenz am 09. Mai 2025 in Frankfurt am Main

germany-7409782_1280.jpgDie Greensurance Stiftung war im Kap Europa (Frankfurt am Main) bei der dritten Sustainable Finance Konferenz der BaFin zu Gast. Die Veranstaltung war mit Vorträgen und Diskussionen gestaltet. Der Fokus lag dabei vor allem auf den Themen physische Risiken und Transition in der Finanzwirtschaft.

Im Fokus: Physische Risiken und Transition

Wie Mark Branson, der Präsident der BaFin, bereits in seiner Eingangsrede sagte, ist der Hype um nachhaltige Finanzprodukte vorbei. Dennoch bleibt das Thema zentral in der Finanzbranche, da die Folgen aus Klimawandel und dem Verlust an Biodiversität gravierend für die Menschheit sind und sein werden. Banken und Versicherungsunternehmen vor der Herausforderung, physische Risiken nicht nur zu identifizieren, sondern auch systematisch in ihre Risikomanagementprozesse zu integrieren. Als zweiter großer Punkt wurden auch die Transition in der Finanzwirtschaft thematisiert. Im Vergleich zu physischen Risiken in der Finanzwirtschaft sinken diese jedoch im zeitlichen Verlauf wieder.

Transformationspotenziale

Nach Aussage von Silke Stremlau (Vorsitzenden des ehemaligen Sustainable Finance Beirates) liegen in der Verbindung aus Technologie und Nachhaltigkeit nach wie vor große Chancen für Europa. Dr. Fabiola Schneider (University College Dublin) geht dabei mit einer klaren Position auf eine Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit ein. Die Setzung von Klimazielen allein reiche nicht aus, da diese verändert und ausgehöhlt werden könnten. Aus ihrer Sicht gibt es zwei Hebel, die nachweisliche Erfolge versprechen. Ein Hebel ist die Erstellung einer Dekarbonisierungsbilanz aus Scope 1 bis 3. Der zweite Hebel ist die Bekenntnis hin zu „grünen“ Investitionsausgaben (CapEx), die Kapital langfristig binden.

Regulatorik auf EU-Ebene

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Auch die Regulatorik auf EU-Ebene ist ein Thema der Konferenz gewesen. Besonders, nachdem sich die Entwicklung im Zuge des Omnibus Verfahrens momentan laufend verändert, immer mit dem Blick auf „Bürokratieabbau“. Matthias Trüstedt (Allianz SE) und Bettina Storck (Commerzbank AG) sprechen sich zwar für eine stärkere Harmonisierung der Berichterstattung aus, jedoch auch eindeutig für eine standardisierte Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diese ist als Instrument für eine gelungene Transformation notwendig. Finanz- und Versicherungsinstitute benötigen dabei vor allem quantitative Daten. Das Ziel ist es, zu genaueren Einschätzungen zu gelangen, die eine zielgerichtetere Anpassung an globale Veränderungen des Klimas sowie des Artensterbens ermöglichen. Laut Matthias Trüstedt ist der entscheidende Aspekt hier die Prävention, da auch staatliche Fonds langfristig nicht mehr als ein Pflaster seien.

EU-Offenlegung und SFDR- Erfahrungen und Ausblick

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der EU-Offenlegung nach SFDR. Dabei haben Expert:innen die Erfahrungen aus der aktuellen Umsetzung offen diskutiert. Tatsächlich ist nur jeder fünfte Artikel 9 Fonds (dunkelgrün) nach Untersuchungen tatsächlich Impact generierend. Dadurch bleibt der erwartete Effekt in der Realwirtschaft überschaubar. Zudem sind Produkte zu komplex aufgebaut, weshalb die Einführung neuer Produktkategorien diskutiert wird. Letztlich ist das Ziel, dass sowohl Berater:innen als auch Kund:innen am Ende wissen, worüber sie sprechen.

Fazit

Die dritte Sustainable Finance Konferenz der BaFin hat einmal mehr gezeigt: Die Herausforderungen rund um Sustainable Finance sind groß. Sie reichen von der Berücksichtigung um physische Risiken und Transition in der Finanzwirtschaft über die Weiterentwicklung der SFDR bis hin zur praktischen Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die engagierten Diskussionen und die hohe Beteiligung an der Veranstaltung zeigen, dass die Branche zur Zusammenarbeit bereit ist. Allerdings bleibt der Faktor Zeit der entscheidende Handlungsrahmen.

 

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