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Studiengänge der Nachhaltigkeit – Der grüne Weg in den Job

Die Umwelt schützen, den Planeten Erde als Lebensraum so erhalten wie man ihn kennt — immer mehr junge Menschen haben den Wunsch mit ihrem späteren Beruf etwas zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen. Die Hochschulen reagieren darauf und die Angebote an Studiengängen rund um die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit nehmen von Jahr zu Jahr zu. Von Klimaschutz über Landschaftsökologie bis hin zu Nachhaltigkeitsmanagement an deutschen Hochschulen wird inzwischen ein breites Spektrum an sogenannten »grünen Studiengängen« angeboten. Warum nicht an einem umweltbewussten Campus etwas Nachhaltiges studieren?

Wo sind diese Studiengänge zu finden?

Es gibt unterschiedliche Datenbänke und Suchportale die dabei helfen können, das Feld der nachhaltigen Studiengänge in Deutschland zu überschauen. JOBVERDE.de, das eigentlich als Job-Portal vermarktet wird, empfiehlt sich dabei sehr. Hier erhält man unter der Rubrik »Nachhaltige Studiengänge« eine gute Übersicht über bestimmte Hochschulen und Studiengänge im grünen Bereich. Eine sehr gut recherchierte Auswahl hat auch die Informations- und Aktionsplattform www.reset.org zu bieten. Hier finden sich nicht nur nachhaltige Studiengänge, es gibt darüber hinaus auch Tipps und Informationen zu nachhaltigen Weiterbildungen und Jobs. Auch die Universität Berlin bietet mit dem Leitfaden »Studium und Forschung zur Nachhaltigkeit« eine Zusammenstellung von über 300 Studiengängen in Deutschland bezüglich Nachhaltigkeit. Es lohnt sich aber auch, einfach mal auf eigene Faust das Internet nach Begriffen wie »Grün studieren« oder »Nachhaltigkeit studieren« zu durchforsten. Man wird überrascht sein, welch eine Vielfalt an Studiengängen der Nachhaltigkeit in Deutschland angeboten werden.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld

Der Umwelt-Campus Birkenfeld, ein Standort der Hochschule Trier, zeichnet sich besonders durch sein Konzept als »Zero Emission University« mit ökologischen Baukonzepten, CO2-neutraler Energie- und Wärmeversorgung und modernster Gebäude- und Anlagentechnik aus. Die grundlegende Energieversorgung stammt zu 100% aus Erneuerbaren Energien. 2012 wählte das Internetportal Utopia.de sie zur grünsten Hochschule Deutschlands, 2016 stand sie sogar weltweit auf Platz 21 nach einem Ranking der Greenmetric Initiative der Universitas Indonesia. Die Hochschule hat zwei Fachbereiche Umweltplanung/-technik und Umweltwirtschaft/-recht. Sehr großen Wert wird auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachdisziplinen und eine Vernetzung ökologischer, wirtschaftlicher, technischer und sozialer Belange gelegt.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld handelt nicht nur nachhaltig sondert bietet auch nachhaltige Studiengänge an. Zum Beispiel den berufsbegleitenden, interdisziplinären Master-Studiengang Sustainable Change – Vom Wissen zum Handeln (M.A.). Vermittelt werden Grundlagen der Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven. Spannend ist hier, dass neben Ökologie, Ökonomie und Soziologie auch Technik eine Rolle spielt. Die Absolventen und Absolventinnen sollen darauf vorzubereitet werden, Veränderungsprozesse in Unternehmen und Gesellschaft zu initiieren; sozusagen das erlangte Wissen direkt in die Tat umzusetzen.

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)

Eine weitere Hochschule, die sich ganz und gar der Nachhaltigkeit verschrieben hat, ist die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Hier sind Betrieb, Lehre und Forschung stark nachhaltig geprägt. Auch sie wurde 2009 schon vom Internetportal Utopia zur grünsten Hochschule Deutschlands gewählt. Zudem trägt sie eine Auszeichnung des europäischen EMAS-Award für ihr vorbildliches Umweltmanagement. Daneben ist die Hochschule klimaneutral, bezieht 100% Ökostrom und verfolgt Maßnahmen eines strategischen Klimaschutzkonzeptes (z.B.: Campusgärtnern, Schulungen zu klimafreundlichem Verhalten an der HNEE). Die eigenen Kompensationsprojekte zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen finden als Regenwaldschutzprojekt in Kenia mittels der Förderung lokaler, energiesparender Technologien sowie durch ein Moorprojekt statt.

Nachhaltig studiert werden kann hier so einiges. Interessant ist der englischsprachige Master-Studiengang Global Change Management (M.Sc.). Hier werden Anpassungs- und Minderungs-Strategien hinsichtlich aktueller Herausforderungen wie dem Klimawandel oder dem Verlust der Artenvielfalt behandelt. Vermittelt werden adaptive, proaktive und vorsorgende Lösungen für das Management natürlicher Ressourcen. Zu unterstreichen ist der sektorübergreifende Ansatz. Hier sollen Spezialisten ausgebildet werden, die zielorientierte und wissenschaftsbasierte Lösungen für das Ressourcenmanagement unter den Bedingungen des globalen Wandels konzipieren können. Berufsfelder eröffnen sich im Landnutzungs- und Forstbereich, in Entwicklungspolitischen Projekten aber auch in der Versicherungsbranche im ökonomischen und sozio-polzischen Risikomanagements.

Die Hochschule bietet auch den Bachelor-Studiengang Ökolandbau und Vermarktung (B.Sc.) an, der sehr spannend ist, da er auch Marketingaspekte mit ins Spiel bringt. Zudem ist der Studiengang auch dual studierbar. Die Inhalte beruhen auf der Wertschöpfungskette der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft. Themen sind die Grundlagen des ökologischen Pflanzenbaus und der Tierhaltung, Produktqualität sowie die Vermarktung und eine nachhaltige Unternehmensführung. Insgesamt zeichnet sich der Studiengang durch einen starken Praxisbezug aus, da eigene Projekte und Feldübungen in landwirtschaftlichen Partnerbetrieben in der Region durchgeführt werden. Mögliche Berufsfelder sind Landwirtschaftliche Betriebe, Lebensmittelverarbeitung, Kontrolle und Zertifizierung sowie Qualitätsmanagement, Versuchswesen, Beratungsorganisationen, Behörden und Landwirtschaftsämter.

Die Leuphana Universität Lüneburg

Auch der Leuphana Universität hat Nachhaltigkeit zum Bestandteil ihrer Philosophie gemacht. Auf den meisten Gebäuden befinden sich Solar-Anlagen, es gibt eine Bio-Mensa, der Campus ist verkehrsberuhigt und für die Fahrrad-Nutzung optimiert. Außerdem laden viele Grünflächen zum Entspannen und Verweilen im Grünen ein.

Die humanistische, handlungsorientierte und nachhaltige Leuphana Universität hat unter andern den Master-Studiengang Sustainability Management (MBA)  in ihrem Studienangebot. Dieser Studiengang ist so besonders, weil er weltweit der erste universitäre MBA für Nachhaltigkeitsmanagement und Corporate Social Responsibility (CSR) war. Die Kombination aus Managementwissen, Persönlichkeitsentwicklung, Soft Skills und verantwortungsvoller Unternehmensführung macht ihn seit 2003 zu einem der führenden »Green MBA« weltweit. Der Studiengang kann in zwei Semestern Vollzeit oder in vier Semestern berufsbegleitend studiert werden. Berufsmöglichkeiten ergeben sich eigentlich in allen Bereichen eines Unternehmens und bei Unternehmensberatungen. An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass der Studiengang leider nicht gerade kostengünstig ist.

Die Technische Hochschule Bingen

Die TH Bingen schreibt auf ihrer Website, dass sie sich in Lehre und Forschung der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, der Schonung der natürlichen Umweltressourcen und der Nachhaltigkeit technischer Entwicklungen verpflichtet hat. Was an Klimaschonenden/-schützenden Maßnahmen jedoch konkret umgesetzt werden bleibt unklar. Was jedoch angeboten wird sind technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge mit einem starken Praxisbezug.

Neben anderen wird auch der Bachelor-Studiengang Klimaschutz und -anpassung (B.Sc.) angeboten. In Deutschland ist dies der erste Bachelorstudiengang auf diesem Gebiet. Das Studium basiert auf den Grundlagen der Naturwissenschaften und beschäftigt sich mit Klimatologie, Ökologie und Umweltschutz. Neben grundlegenden Inhalten wie Ursachen und Folgen des Klimawandels und Strategien zu Schutz und Anpassung, können Schwerpunkte wie Klimawandel und Modelle, Abfallentsorgung oder Klimaschutz in der Landwirtschaft gewählt werden. Öffentlicher Dienst, Regierungs- und Kommunalorganisationen, Raumforschung und Landesplanung, Internationale und nationale politische Organisationen, Gesellschaften und Verbände, Ressourcenmanagement, Erneuerbare Energien und Consulting stellen mögliche Berufsfelder dar.

Die Hochschule Pforzheim

An der Hochschule Pforzheim kann man bisher noch keine Ansätze zu einem nachhaltigen Hochschulbetrieb finden, allerdings werden auch hier interessante nachhaltige Studiengänge angeboten. Hier gibt es zum Beispiel den berufsbegleitenden Master-Studiengang: Life Cycle & Sustainability (M.Sc.) studieren. Das Interessante an diesem Studiengang sind die Schwerpunkte praktische Anwendung der Methoden im Bereich Life Cycle Assessment sowie Material- und Energieflussanalysen. Zudem spielen Schnittstellen dieser Methoden zu Produktions- und Verfahrenstechnik, Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement, Energiesystemen und Lean Production eine Rolle. In folgenden Berufsfeldern kann man danach u.a. tätig werden: Forschung und Entwicklung, Produktionsplanung, Kommunikation, Marketing sowie Beratungs- und Industrieunternehmen, aber auch in Forschung und Politik.

Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft

Ebenso wie bei der Hochschule Pforzheim zeichnet sich die Alanus Hochschule bisher noch nicht für einen nachhaltigen Hochschulbetrieb aus. Die Hochschule vertritt mit ihrem Masterstudiengang BWL – Wirtschaft nachhaltig gestalten (M.A.) einen etwas anderen Ansatz bezüglich Nachhaltigkeit und Wirtschaft als die bisher beschriebenen Studiengänge. Hier kann auf die etwas andere Art und Weise BWL studiert werden. Der Studiengang bietet ein integrales Konzept: BWL wird mit künstlerischen Methoden und Philosophie sowie Ethik verknüpft. Außerdem ist für die nötige Portion an Praxisbeispielen eine integrierte Praxisphase bei sozial- und ökologisch orientierten Unternehmen im Studienverlauf vorgesehen, die gleichzeitig das Studium finanzieren. Schwerpunkte liegen auf der Vermittlung fachlicher Kompetenzen, Wahrnehmung sozialer Kompetenzen, gesellschaftlicher Verantwortung sowie auf der Kreativität. In Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es verschiedene Wahlmöglichkeiten u.a. nachhaltiges Wirtschaften oder Socially Responsible Finance.

Die Autorin

Marie Scheurich, Update der Links 2019

Quellen

 

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